Andernort
Ein Menschlein droht
der Schicksalsmacht
Kampfgesicht
Herzensnot
Rest Seelenband
in der Hand
Glimmt so fern
der Liebe Stern
der Hoffnung Licht
ausgelacht
von Schicksals Wort.
Andernort
Ein Menschlein droht
der Schicksalsmacht
Kampfgesicht
Herzensnot
Rest Seelenband
in der Hand
Glimmt so fern
der Liebe Stern
der Hoffnung Licht
ausgelacht
von Schicksals Wort.
Da waren zwei Mehr-Schein-als-Sein
und wollten mich ‚bei Hof‘ verkaufen.
Einer war ‚Schlecht‘,
und einer ‚Gemein‘.
Sie fingen an zu raufen.
‚Gemein‘ geschlagen,
‚Schlecht‘ vertragen.
‚Schlecht‘ gesprochen,
‚bei Hof‘ benutzt.
‚Gemein‘ gerochen,
‚Ich‘ gestutzt.
‚Gemein‘ getreten,
‚Schlecht‘ gedroht:
‚Ich‘ in Not.
‚Ich‘ gefleht,
‚bei Hof‘ gelacht,
‚Gemein‘ verdreht,
‚Schlecht‘ gemacht.
‚Schlecht‘ gelogen,
‚Ich‘ geahnt,
‚bei Hof‘ betrogen,
‚Ich‘ gemahnt.
‚Gemein‘ gemauert,
‚Schlecht‘ berichtet,
‚bei Hof‘ bedauert.
‚Gemein‘ gestochen,
‚Ich vernichtet,
‚bei Hof‘ gerichtet.
‚Ich‘ gebrochen.
Fortgekrochen.
Oh, welche große,
tiefe
Wut!
regt sich unter feinem Zwirn
Lavaglut
kocht mir das Blut
giftet auf
mein Herz und Hirn.
Ist schon wieder Zeitenwende?
Schicksal, legst Lektionen auf
Lebensabschnitt
schon zu Ende?
Wohin führt der Dinge Lauf
Sei es Prüfung oder Zeichen
mag schon folgen, muss ich bleiben?
Wohin weichen,
was erreichen
Zufall oder Wegbereiter?
Ja, in mir ist Zeitenwende.
Wohin auch immer
muss ich
weiter.
Du fremdes Auge in meinem Gesicht
warum kennst Du mich,
ich kenn Dich nicht.
Ja, Dein Blick hat Macht gesehen.
Seelenschwärze?
Ich schaue weg, kann’s nicht verstehen.
Ein Glitzern, friert’s mich, fast schon kalt
bist Du nicht Vater?
Wo denn? Halt!
Ein Zug der Güte bricht den Blick
Augenlächeln,
bin zurück.
Gott sei Dank.
Spannt er sich wie Holz der Eibe
bogen gleich
biegt sich der Leibe
Sprung hinauf
Himmelreich
Wolken nun wie Stuck und Stein
tief und ferne
Fallenbremse fürs Gebein
Wattetod – ausgelacht
Griff der Sterne.
Kein Gedanke an zurück
viel zu weit
streben für den Augenblick
den Sinn gesucht
im Weltenkleid
Sanft gewinnt die Kraft an Schwere
wie ein Loch
der Seele droht die Bodenleere
keine Chance – genutzt
lebe noch.
Aufwärts steigt des Blutes Frieren
in Arme, Rücken, Hinterkopf.
Die Nackentüre öffnet sich
Zitterkälte
ein Würgehauch
es kräuselt eisig
unter Deine Schulterblätter
Espenlaub
wird Herzgeflatter
Angsterwachen in den Gliedern
Schimmerschauer, Ahnungsfühle
Schrankenfall und Dunkeltore
hinter Dir
gähnen schwarz
in Lähmungskühle
ein Lebenszittern
schüttelt Dich.
Abwärts zieht der Lebenssaft
ertränkt den Mut
nur Glühwurmlicht
und nassgerupfte Federklumpen
keine Kraft.
Der Gaumen drängt zum Hirngestirn
Zunge stirbt im Zähneklappern
Von oben hüllt der dunkle Mantel
Hoffnungstod.
Seelenhals am Galgen hängt
Angstschreistille mich umfängt
Seelengrausen
Lieblosschmerz
nur Knochenklappern
bleibt im Herz.
Kriechend schwarzes Wolkendunkel
schleicht sich vor
nimmt Gestalt
ist so kalt
dringt
fühletzend Greifekrallen
in mich ein
letztes Schrei!n
ein Leid getan.
Plötzlich
Erwachen.
Farbenschmeckendes Hier gespürt
fort die Watte gedämpfte Grauschleiertrübe
zu Hause
in sich.
Blutpulsierend gefühlte Eigengezeiten
einer einzig wahren
Federseele
verschmolzen die Nabel
zum hellstrahlenden
Ring
einer Hüpfballherzkrone
Wissen und Fühlen
liebkosen sich
Augenlächeln
leicht tränengespült
empfindungsgeflutetes
in sich ruhen
kein Schleier zwischen mir und Leben
Welt erfühlende Sonnenstrahlen
strömen
aus
meinem neu
verschmolzenen
kern
Bewußtseinsdichte
von sehnlichst gewünschter
Empfindlichkeit.
Ich gehe vorbei
an Bilderworten der dunkelblauen Macht.
Geboren von der Schattenwölfin
die mitternachtschwarzen Rosen
bekleiden
ihr Fell wie Haute Couture.
Ich missachte
die Dornen unter
den Schwarzrosenblütenblättern
Blutende Reißstreifen in der aalglatten
Fischhaut
eines Himmelsstürmers.
Doch der größte Schmerz
ist nicht
mein
sondern der Duft Ihrer Blüten
spiegelt sich
in dornverletzten Augen
einer einst gewandten Seelenträgerin.
Gedanken humpeln
an Federschaftkrücken
über die innere Bretterbühne.
Kaum gibt der Vorhang
die Sicht noch frei
eine Alles beschwerende, drückende Decke.
Zwei Hände stützen das Kinn
der Aufmerksamkeit
aufzuwölben das schmerzende Samt.
Ein stark vereinzelter
Trauerzug eines angestrengten
Willen
erweckt Mitleid
für das Zuschauen müssen
eines Mißklang gestolperten Irgendwie.
Regenklumpen von Wattebauchschwere bewölken
den Raum
füllen ihn
aus.
Überleben und warten.
Anstrengendes Aufrecht abzulassen
der Vorhang kann fallen
zur schweigenden
Hülle
wird Boden
für neuen Raum.